EINWEIHUNG / Wilhelmine Kemkes verhinderte 1945 die Zerstörung des Hönnepeler Kirchturms. Nun erinnert ein Straßenbenennungsschild daran.
NRZ 25.7.2004
HÖNNEPEL. "Ob mit ihrem Charme, ihrer Überzeugungskraft, mit List, wahrscheinlich mit einigen alkoholischen Getränken - irgendwie hat sie es geschafft, die Soldaten daran zu hindern", erklärt Norbert van de Sand, Ortsvorsteher von Hönnepel. Gemeint ist Wilhelmine Kemkes, die vor knapp 60 Jahren, im Februar 1945, deutsche Soldaten dazu brachte, nicht den Kirchturm Hönnepels in den letzten Kriegswochen zu sprengen. Das verdient Würdigung. Und so wurde am Freitag unter großer Beteiligung der Dorfgemeinschaft das neue Straßenbenennungsschild "Kemkesweg" eingeweiht. Unterstützt durch das Tambourcorps Hönnepel, enthüllte Bürgermeister Gerhard Fonck das Schild.

Die Ehre gilt nicht nur Wilhelmina Kemkes, geb. Lemm (1896-1963) sondern auch ihrem Ehemann Johann Kemkes (1889-1963), der 52 Jahre lang als Küster, Organist und Chorleiter des Kirchenchores an St. Regenfledis aktiv war. Anwesend waren ebenfalls viele Verwandte der Eheleute Kemkes aus dem Kreisgebiet und aus Ratingen.

Der Kemkesweg führt von der Rheinstraße zunächst als Fußweg für die Schulkinder von der Bushaltestelle in das neue Baugebiet am Schwäwelsweg und ist dort als Baustraße bereits fertiggestellt. Bürgermeister Fonck lobte nachdrücklich das hervorragende Engagement der Dorfbewohner und einiger Unternehmen, ist doch der Fußweg in Eigenleistung gesponsort (Firma Maas-Roeloffs) und erstellt worden. "Wir sind zum einen dankbar für die bessere Anbindung, zum anderen für die Würdigung der Eheleute Kemkes", betont van de Sand, der sich über die schöne Atmosphäre der Feier freute. (mavi)

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