Abs.: 17 Einwohner/innen von Hönnepel


Verkehrslenkung Wunderland Hönnepel -Anregung gem. § 21 KrO NRW
Ergänzung zu unserer Bürgeranregung vom 25.10.2021
Ihr Antwortschreiben vom 29.10.2021

Sehr geehrte Frau Landrätin Gorißen, sehr geehrte Mitglieder des Kreisausschusses!

Vielen Dank für Ihr Antwortschreiben mit der Mitteilung, dass unsere Anregung im Kreisausschuss beraten wird.
Nach Rückfragen aus einzelnen Fraktionen geben wir dieses Ergänzungsschreiben mit drei Anlagen heraus, damit jedes Kreisausschussmitglied über die aktuellen örtlichen Gegebenheiten informiert ist.
Seit unserem letzten Schreiben vom 25. Okt. sind auf Initiative des Kreises Kleve Veränderungen eingetreten:

  1. Das zusätzliche weiße Hinweisschild Wunderland Kalkar Richtung Umgehungsstraße an der Rheinstraße/Ortseinfahrt Hönnepel (Anlage 1)
  2. Das am Ausgang Wunderland auf Initiative der Vereinsrunde aufgestellte blaue Gebotsschild „Vorgeschriebene Fahrtrichtung rechts“ (Anlage 2) ist jetzt von Google in die Routenführung aufgenommen, so dass der Rückverkehr vom Wunderland per Navi Richtung Kreisverkehr Wisselward geleitet wird.
  3. Vorlage 402/WP 20 für den Kreisausschuss

Zu 1.:

Mit diesem Hinweisschild dokumentiert der Kreis Kleve, dass der Zielverkehr zum Wunderland um Hönnepel herumgeleitet werden soll gemäß Verkehrskonzept von 1996.

Leider wird aber mit diesem weißen Schild dieses Ziel überhaupt nicht erreicht, wie wir durch aktuelle Beobachtungen (z.B. bei den Messebesuchern) belegen können. Ca. 95 % der Autos mit auswärtigem Kennzeichen (aus dem Ruhrgebiet/Westfalen und darüber hinaus) mit dem Ziel Wunderland biegen an der Ortseinfahrt weiterhin rechts ab und fahren über die Griether Straße durch den Wohnort.
Das hat uns auch überhaupt nicht gewundert! Denn wenn der Zielverkehr Wunderland schon das weiße Hinweisschild an der Reeser Brücke/B 67 nicht beachtet, warum sollte dann dieser Verkehr sich am Ortseingang Hönnepel anders verhalten?
Sowohl an der B 67 wie auch am neuen Schild am Ortseingang fährt jeder ortsunkundige Autofahrer nur nach Navi und lässt sich davon auch durch unverbindliche Hinweisschilder nicht abhalten. Das ist leider so!
Fazit: Das neue Hinweisschild am Ortseingang bringt keine Entlastung für das Wohngebiet in Hönnepel!


Zu 2.:

Dass die Navibetreiber nur rechtlich verbindliche Gebotsschilder in ihre Routenführung aufnehmen, beweist das blaue Richtungsschild am Ausgang Wunderland. Tatsächlich werden jetzt die Autos am Ausgang schon per Navi nach rechts Richtung Kreisverkehr geleitet! Wunderbar!

Doch die Sache hat einen gewaltigen Haken: Ab dem Kreisverkehr werden die Autos per Navi „Nehmen Sie die 4. Ausfahrt!“ wieder über die Griether zurück am Wunderland vorbei durch den Wohnort Hönnepel Richtung Rees geleitet (> Anlage 2)!

Die bisher zu geringe Akzeptanz zur Benutzung der Umgehungsstraße ab Kreisverkehr mit der am 13.10.2021 von Ihnen angeordneten demnächstigen Verlängerung der Leitboy-Ketten (Anlage 3), wofür wir uns bedanken, würde sicherlich wesentlich größer, wenn der Zielverkehr Wunderland durch blaue Gebotsschilder schon auf dem Hinweg auf die Umgehungsstraße geleitet würde und diese Straße somit für den Rückverkehr schon bekannt wäre!

Manchmal hört man das Argument: Die blauen Gebotsschilder sind nicht einsetzbar, weil Autofahrer zum Wunderland als solche nicht zu erkennen sind und somit auch kein Bußgeld bei Nichtbeachtung verhängt werden kann.
Auch bei Nutzern von Anliegerstraßen ist nicht erkennbar, ob Autofahre die Straße als Anlieger oder als Durchgangsfahrer zur Abkürzung benutzen! Es geht überhaupt nicht um Bußgelder!
Vielmehr haben Anliegerschilder und unsere vorgeschlagenen Gebotsschilder das Ziel, Voraussetzungen für die Umprogrammierung der Navis zu schaffenNur darin liegt der Schlüssel zum Erfolg!

Nach Auskunft eines Juristen spricht keine rechtliche Vorgabe gegen die Aufstellung der blauen Gebotsschilder für den Zielverkehr Wunderland.


Zu 3
:
Es besteht Übereinstimmung, dass Straßenverkehrsbehörden nicht Anregungen/Anträge/Beschlüsse Dritter umsetzen müssen. Das darf aber keineswegs zur Folge haben, dass man solche Anregungen von vorneherein ablehnt, wie die Behörden im Kreis Kleve jahrelang Kreisverkehre auf freier Strecke rigoros mit dem Argument „zu gefährlich“ abgewiesen haben - auch beim Neubau unserer Umgehungsstraße Zum Wisseler See/Kreuzung Rheinstraße 1993.
Erst Ende der 90-er Jahre wurden auch hier Kreisverkehre außerhalb der OD genehmigt, weil die Behörden da endlich auch die vielen Vorteile erkannt haben.
Wir wollen mit diesem Beispiel klarmachen, dass Verkehrsanregungen Dritter nicht unbedingt falsch sein müssen und dass man diese schon sehr ernst nehmen sollte!


Schlusssatz Ihrer Vorlage: „….es konnten, im Rahmen des zulässigen Verwaltungshandelns, gute Lösungen gefunden werden.“

Die vorstehenden Erläuterungen zeigen, dass bisher keine „guten Lösungen“ für den Anreiseverkehr gefunden wurden und die derzeitige hohe Verkehrsbelastung vor allem zu den Stoßzeiten weiter besteht.

Die ernste Situation zeigt auch das Antwortschreiben der Stadt Kalkar an die Hönnepeler Vereinsrunde vom 6.1.2020 (Auszug):
„A
m 19.12.2019 hat ein Erörterungstermin zur Verkehrsbelastung in Hönnepel mit Vertretern des Wunderlandes, der Polizei, dem Straßenverkehrsamt und der Stadt Kalkar stattgefunden. Die Teilnehmer sind sich darüber einig, dass die Verkehrsbelastung in der Ortsdurchfahrt Hönnepel durch die Besucher des Wunderlandes sehr hoch ist…….“

Die zu hohe Verkehrsbelastung wurde auch von Ihnen, verehrte Landrätin, bei Ihrem Besuch in Hönnepel am 19. August 2020 ausdrücklich bestätigt mit dem Hinweis, dass Verbesserungen unbedingt nötig sind, was auch von der anwesenden Bürgermeisterin ebenso gesehen wurde.

Seitdem hat die Verkehrsbelastung teilweise noch erheblich durch Messebesucher zugenommen, da das Wunderland sich als Messestandort steigender Beliebtheit erfreut. Wir begrüßen einerseits diese Entwicklung, legen aber andererseits hohen Wert darauf, dass der enorm erhöhte Messeverkehr auch über die eigens dafür gebaute Umgehungsstraße läuft.

Abschließend bitten wir Sie und die Kreistagsmitglieder noch einmal sehr herzlich, die notwendige Umprogrammierung der Navis mit allen möglichen Mitteln zur Verkehrsentlastung unseres Wohnorts zu fördern. Preiswerte, juristisch mögliche und für alle vorteilhafte Verkehrskonzepte sollten nicht an (überwindbaren!) Formalien scheitern!


Mit freundlichen Grüßen

17 Bürger/innen aus Hönnepel (davon 14 Anlieger der Griether Straße)


Zustellung per Email an
die Kreistagsfraktionen mit Kopie an die BM der Stadt Kalkar;

21.11.2021