Predigt am 21. Dez. 2024 in St. Regenfledis
Josefa und Franz-Wilhelm Langenberg zur Goldhochzeit
Als andre schon zur Winterszeit, das Christkind fest im Blick,
die Kripp aufstellten und den Tannenbaum geschmückt ganz schick,
als andre übten weihnachtlich das Lied vom „trauten Paar“,
in Hönnepel vor fünfzig Jahrn was andres Thema war.
Vor Jahresschluss musste es sein, das Standesamt längst war,
man wollte ja zusammen sein, war einig sich und klar.
Sie hatten’s auch nicht weit wie Josef und Maria arm.
Doch wohnten sie getrennt im Dorf, bis dass die Hochzeit kam.
Von Nättelward, Kanienendyk, da war der Weg nicht lang.
Und vor Verspätung, Stau und so, da waren sie nicht bang.
St. Regenfledis festlich voll empfing das „traute Paar“.
Nach fünfzig reichen Ehejahr’n, da sind wir gerne da.
Dass einmal es noch näher dran am Kirchhaus wirken sollt,
war keinem damals schon im Kopf, es war wohl gottgewollt.
St. Regenfledis sah‘s geschehn: Der erste Funke flog
auch auf dem Friedhof nebenan, als Herz an Herz sich zog.
Nach Bäcker Janßen sie bei Boot in Brot und Stellung war.
Er jobbte hier und dort herum bis Jakob Boot stand da:
Zur Buchführung er lernte neu noch Maß und Konfektion.
So ein paar Jahr im Hause Boot Kollegen war‘n sie schon.
Nach Wissel zog das traute Paar zwar, Kinder kamen dann.
Das Hönnepeler Kirchenhaus, zog sie doch magisch an.
War’n damals auch die Kinder klein, man zog zur Pastorat.
So war’n sie wieder da im Dorf und standen viel parat.
Da war viel Platz im ebnen Haus, das war’s dann aber schon.
Der Mann viel werkelt findig und geschickt für eignen Lohn.
Das Haus, der Garten wurden neu von Grund auf durchgestylt.
Die Kirche hatte ja kein Geld, er hat sich selbst beeilt.
Den neuen Job der Sakristei hat er ihr eingebrockt.
Das fanden wir sehr lange gut, er hat sich nicht verzockt.
Als täglich noch die Glocke schlug zum Kirchgang früh im Ort,
stand sie parat trotz Kinder klein und hielt noch stets treu Wort.
Ein „Haus voll Glorie schauet“ sauber heute uns noch an,
und auch im Pfarrbüro, da wirkt‘ sie kompetent und lang.
Er hilfreich unterstützt‘ dabei sie hier und überall,
als Hausmeister er praktisch nützte uns in manchem Fall.
Für Heizung, Dach und Holzwurm auch, für Friedhof war er da,
da ist manch‘ Reparatur geschehn, was keiner je noch sah.
Im Tambour-Korps laut engagier‘n sich heute nun schon drei.
Die Lebensfreud an andre schenken, das war stets dabei.
Die Enkelkinder kommen gern nach Hönnepel übern Rhein,
Jetzt sind sie nun ja auch für Opa groß und nicht mehr klein.
Sie freuen sich am Basteln, Trike, Verwöhn-Aroma gern,
bei Oma dort am Küchentisch bleibt man nur ungern fern.
Was wären wir im REZ und Kirch nur ohne hier die zwei,
im Kirchenvorstand überall: Sie gehörn zum Inventar dabei.
Es stimmt, was sie sich sagen täglich oft ganz nebenbei:
Ein großer „Schatz“ sie deutlich sind für uns! Ich bleib dabei!
Gott wirkt in Menschen manchmal viel, viel mehr als sie verstehn.
Hier zeigt sich neu, dass ER sich treu zeigt solchen, wie wir sehn.
In Leid und Freud sie hielten durch und gingen manchen Schritt,
der schwer war noch im Nachhinein. Sie wussten: ER geht mit!
Der Dankestag, der Dankgesang darf zeigen sich heut froh.
Die Kirch sie ließen in der Mitt‘ und machten’s richtig so.
Die Fröhlichkeit steht im Gesicht geschrieben ihnen fest
so überzeugend klar und rein, das feiern wir als Gäst.
Wir stimmen ein ins Gotteslob: Er hat uns gut getan.
Er hat gezeigt, was Liebe wirkt, was Zweier Liebe kann.
Er hat gezeigt: Gemeinde lebt, wenn Einz‘lne tun hervor
gemeinsam dann mit andren sich: Wie Stimmen schön im Chor.
Gemeinsam kann ein Ehepaar in Gottes Reich ganz reich
bewirken dies und jenes viel, wird reich doch selbst zugleich.
Geschenktes Glück im Ehestand kommt stark ins Herz zurück.
Wer mehr am Geben Freude fand, fühlt Freude tief und Glück.
„Entwicklungshelfer“ dürfen Eheleut einander lange sein,
dass Gott entwickeln darf aus jedem Anfang noch so klein
im Partner viel von dem, wozu Gott ihn und sie gemacht,
darauf beim Menschen an der Seit wir dürfen sein bedacht.
So soll der Tag nun wirken lang und reich beglückend stehn,
und Sie den „Schatz“ aus Gottes Händen tragend lange sehn.
Noch jede Zeit, jedes Jahrzehnt hält Neues uns bereit,
wo wir gefordert mit der Antwort stehn in Ehrlichkeit,
in kluger Redlichkeit mit unserer kleinen Liebeskraft,
die doch aus Gott gespeist mehr als gedacht für andre schafft.
Wir wünschen, dass Familie, Dorf und manche wicht‘ge Leut
die Schätze dieser Liebesquell erfahren weiter heut.
So sagen Glückwunsch wir uns selbst an diesem goldnen Tag,
dass profitieren durften wir reichlich in mancher Lag
aus diesem Liebesband verlässlich, nützlich, fröhlich, viel:
Gott dank es Ihnen hier und dann erst recht am Lebensziel.
Gott segne alle, die mit Ihnen danken, feiern, flehn.
Er gebe, dass viel gute Leute Ihnen lang zur Seite stehn.
Blifft wiers marr kibbeg on gesond, vanne Kopp bess an de … Füüt!
Gott schütze Sie, Ihre Lieben lang in seiner Liebe Güt!
© 2024 Alois van Doornick