NRZ Andreas Daams 15.10.2018
Die Arbeiten am Deich bei Grieth werden sich bis Mitte 2020 hinziehen. Die Kosten übersteigen fünf Millionen Euro pro Kilometer. Fast 20 Kilometer sind fertiggestelltDas dauert. Aber warum schüttet man den alten Deich nicht einfach auf? „Sie können froh sein, dass man den Deich jetzt von Grund auf neu baut“, sagte Schlüß. Seit 15 Jahren sei er nun beim Deichverband, „und sie glauben nicht, was wir alles in den alten Deichen gefunden haben.“ Bunker, alte Straßen, sandige Bereiche – nicht auszudenken, was da hätte passieren können. 1988 habe man einen Deich saniert und festgestellt, dass die Lagerungsdichte der Erde schlecht gewesen sei. Ein Alarmzeichen. Weitere folgten: die Hochwasser von 1993 und 1995. Daher habe man 1995 mit den Planungen begonnen. 2002 wurden die Bauvorhaben genehmigt. Bis 2025 sollen alle Bauabschnitte abgeschlossen sein. „Inzwischen sind von 27 Kilometern fast 20 fertiggestellt.“ |
Der Deich soll schließlich nicht aufweichenKommt hinzu, dass man Deiche heute anders baut als im 19. Jahrhundert. Wasserseitig gibt es eine Dichtungsschicht von mindestens zwei Metern, damit möglichst wenig Wasser durchdringt. In der Mitte, dem Deichkern, befindet sich Fein- und Mittelsand aus dem Trockenabbau. Der soll das Wasser nicht aufhalten, sondern es im Gegenteil Richtung Land drängen, wenn es denn einmal hineingekommen ist. Schließlich soll der Deich ja nicht aufweichen. Landseitig gibt es dann noch eine Filterschicht aus Sand und Feinkies, damit die Böschung nicht abrutscht. Der Deich im Bauabschnitt Grieth wird 16 Meter breit, da sich darauf eine Landstraße befindet, zu der sich künftig noch ein Radweg gesellen wird. Auch den Untergrund musste man neu machen. Zuvor galt es, provisorische Straßen zu den Anwohner-Häusern zu bauen. Die werden nach Fertigstellung des Deiches wieder abgerissen. Weil der neue Deichabschnitt einen halben Meter höher ist als die vorhandenen Teile, muss die Straßenführung angepasst werden. Für ein Haus, das im Deichvorland liegt, entsteht gar eine Deichscharte, die man bei Hochwasser mit Dammbalken schließen muss. Die Arbeiten kosten viel Geld Das alles kostet viel Geld. Zwar zahlt Straßen NRW die Kosten für den Radweg (1 Million Euro), die Entsorgung der alten Straßenbaumaterialien (1,4 Mio Euro) sowie 80 Prozent der Kosten für den Deichbau an sich. Doch reichen die hierfür veranschlagen 9,2 Mio Euro wohl nicht aus. |
Die
ehemalige Straße vor Raadts ist vollkommen
weggebaggert. Die neue Deichkrone erhält eine Straße mit Radweg! Zur
Rheinseite hin ist der neue Deich schon fertig und eingesät!