Die Wurzeln von Hönnepel liegen in Frankreich
                        
Franzosen und Hönnepeler feierten 2006 gemeinsam das Regenfledis-Patronatsfest

          
    Franzosen und Hönnepler pflanzten in Erinnerung an den 1200. Todestag                    Der Gedenkstein wurde am 8. Oktober 2006 vor der Kirche aufgestellt.
     der hl. Regenfledis eine Blutbuche mit Klostererde aus Denain.

Das Patronatsfest und die Feiern zum 1200. Todestage der Hl. Regenfledis fanden am 7. und 8. Oktober 2006 in Hönnepel ihren Abschluss. Die über 30 Gäste aus Denain in Frankreich, der ehemaligen Wirkungsstätte  der Heiligen, waren begeistert von den Feierlichkeiten zu Ehren der HL. Regenfledis, das in prächtiger Stimmung gemeinsam mit den französischen Gästen gefeiert wurde.

Eine Delegation aus Denain kam schon am Samstag unter Leitung des Abbé Jean-Marie Telle als Vorboten in Hönnepel an; ihnen folgten am Sonntag rund 30 weitere französische Gäste, darunter auch die stellvertretende Bürgermeisterin aus Denain Frau Solange Lemoin-Daumerie.

Nachdem am Samstagabend ein Taizé –Gottesdienst in der Kirche der Hl. Regenfledis in Hönnepel unter großer Beteiligung der Bevölkerung aus Hönnepel und Umgebung, stattgefunden hatte, wurde am Sonntagmorgen das Festochamt mit allen Gästen aus Frankreich, dem stellv. Bürgermeister aus Kalkar, Karl-Ludwig van Dornick mit Gattin und den Gemeindemitgliedern aus Hönnepel gefeiert. Hier sprach Pfarrer Barthel Kalscheur von einer Brücke, die die beiden Gemeinden Denain und Hönnepel im festen Glauben an die gemeinsame Patronin St. Regenfledis verbindet. „Das gemeinsame Gebet und die Sorge für die Armen haben Regenfledis und ihre Mitschwestern im benediktinischen Geist verbunden. Das Tochterkloster, das von Denain aus in Hönnepel im 9. Jahrhundert gegründet wurde, wurde ein Brückenkopf für die Ausbreitung des Glaubens über den Rhein hinaus, der natürlichen Grenze des fränkischen Reiches im Osten", betonte der Pfarrer in seiner Predigt.

Nach dem Gottesdienst folgte als weiterer Höhepunkt das gemeinsame Pflanzen einer Blutbuche. Ortsvertreter Norbert van de Sand betonte in seiner Festansprache, dass das Dorf Hönnepel ohne St. Regenfledis und ohne ihre Mitschwestern nicht in der heutigen Form existieren würde. „Die Wurzeln unserer Pfarrgemeinde liegen in Denain." Er wertete es als schönes Zeichen der gemeinsamen Verbundenheit, dass die Franzosen Muttererde vom Klostergrund aus Denain mitgebracht hatten, die beim Pflanzen der Buche mit dem Mutterboden aus Hönnepel vermischt wurde, damit der Baum auf dem neu gestalteten Platz im Schatten der Regenfledis-Kirche gedeihen kann. Die Planung des Platzes erfolgte zusammen mit Bürgern aus Hönnepel und der Stadt Kalkar, die auch sehr unbürokratisch für eine schnelle Umsetzung der Pläne gesorgt hatte.

Pfarrer Barthel Kalscheuer und Dechant Jeain-Marie Telle aus Denain enthüllten gemeinsam einen Gedenkstein, der von dem aus Hönnepel stammenden Bildhauer Christoph Wilmsen gestaltet worden war und der zusammen mit zwei Sitzsteinen den neuen Regenfledis-Platz sehr stilvoll ergänzt. Karl-Ludwig van Dornick überbrachte hier die Grüße der Stadt Kalkar, wobei der Gruß vor allem den Gästen aus der Stadt Denain im Frankreich galt.

Das Tambourcorps Hönnepel spielte nach dem Fahnenschwenken der Schützen die Gäste aus Frankreich und die vielen Hönnepeler Festteilnehmer mit klingendem Spiel zum Gemeindezentrum.
           Beim gemeinsamen Grillfest wurden zwischen Hönnepelern und Franzosen viele neue Kontakte geknüpft, wobei die sprachlichen Hürden durch gemeinsame Gesänge in sehr fröhlicher Runde schnell übersprungen wurden. Als Abschluss wurde den Gästen aus Frankreich in einer Kirchenführung das ehrwürdige Gotteshaus mit seinem wertvollen Inventar durch Burkhard Brücker anschaulich erklärt; er war auch der Initiator der Kontakte zwischen Denain und Hönnepel.

Bei der sehr herzlichen Verabschiedung wurden gemeinsam die französische und die deutsche Flagge geschwungen als Zeichen für die jetzt gelebte innige Verbindung zwischen zwei Völkern, die im Laufe der 1200-jährigen Geschichte seit der Klostergründung oftmals durch Kriege und Feindschaft getrübt war.