Weiter Erdgeschosswohnungen in der Monrestraße

Stellungnahmen von SPD, FBK und dem neuen Forum Kalkar: Ideen der CDU-Arbeitsgruppe für Innenstadt sind alt

Rheinische Post 22. Februar 2014
KALKAR (dido) Im nördlichen Teil der Kalkarer Monrestraße sowie am Markt und in Teilen der Kesselstraße wird weiterhin in den Erdge­schossen eine Wohnnutzung möglich sein. Diese Empfehlung an den Rat, der am 6. März zu seiner nächsten Sitzung zusammenkommt, hat der Bau-, Planungs-, Verkehrs- und Umweltausschuss in seiner jüngsten Sitzung auf Antrag der CDU-Fraktion einstimmig beschlossen. Im vergangenen Jahr hatte die CDU-Fraktion noch angeregt, in einem Bebauungsplan festzuschrei­ben, das«? in Erdgeschossen nur sein solle. Damit wollten die Christdemokraten die fortschreitende Verödung der Einkaufsstraße durch weitere Leerstände verhindern. Zu der Meinungsänderung der CDU kam es in erster Linie aufgrund zahlreicher Einwände - etwa 40- die Eigentümer von Gebäuden an der Monrestraße eingereicht hatten.
Zudem hätte das Gutachten des Planungsbüros Junker +Kruse keine de­finitiven Aussagen enthalten, dass ein solcher Bebauungsplan die Lage in der Monrestraße

Erst vor wenigen Tagen hatte eine Arbeitsgruppe der Kalkarer CDU „neue" Ideen zur Wiederbelebung der Monrestraße in ihrem nördlichen Teil zwischen Marktplatz und der Einmündung der Kirchstraße vorgestellt. Vor allem, durch die zeitgleiche Ansiedlung von gourmet-affinen Geschäften in den derzeit sechs leer stehenden Ladenlokalen könne die ehemalige Einkaufsstraße der Stadt aus dem Dornröschenschlaf geweckt werden - so sind zumindest die Mitglieder der Arbeitsgruppe überzeugt. Der Kalkarer CDU-Fraktionsvorsitzende Günther Bergmann hatte von einem „großen Knall" gesprochen, der endlich die Situation in per Straße verbessern würde.

Dieser Einschätzung haben nun Mitglieder der »anderen Kalkarer Parteien und Wählergemeinschaften widersprochen.
Die Munition für den großen Knall ist nach An­sicht der Vorsitzenden des neuge­gründeten ' Forums Kalkar, Britta Schulz, aus dem Depot der Wirtschaftsförderin der Stadt Kalkar geklaut. „Das Konzept wurde bereits in der öffentlichen Sitzung des Kalkarer Kultur- und Tourismusausschusses im Oktober 2011 nahezu wörtlich vorgestellt", sagt Britta Schulz. Andere vermeintliche CDU-Ideen stammten von engagierten Bürgern, denen bisher keiner zugehört habe.

Ähnlich bewertet Anita Kipper, SPD-Ratsmitglied und stellvertre­tende Bürgermeisterin, die Vorschläge. Die Ideen seien vor Monaten in einem Gesprächskreis erör­tert worden, in dem alle Parteien, interessierte Bürger sowie die Stadt in der Person der Wirtschaftsförderin und das Büro Junker+Kruse vertreten gewesen seien. Die Sozialde­mokratin begrüßt zwar jede Initiati­ve zugunsten einer positiven Ent­wicklung. „Aber dies kann kein The­ma des Wahlkampfes sein. Denn hier ziehen schon längst viele an einen Strang - nicht nur die CDU, meint Anita Kipper.

Die Monrestraße wiederzubeleben, Leerstände abzubauen und weitere zu verhindern, das ist auch nach Einschätzung von Günter Pa­geler von der Wählergemeinschaft Freie Bürger für Kalkar das Ziel aller Ratsmitglieder und besonders der Bürger Kalkars, vorneweg die Eigen­tümer dieser Immobilien. Weiter meint Pageler: „Stünden wir nicht so kurz vor den Wahlen, solche Ak­tionen und mit solch einem Tempo würde es gewiss nicht geben.