Rheinische Post 28.6.2011

LESERBRIEFE

Katastrophe

Markt Kalkar

Nach der Neugestaltung des Markt­platzes habe ich als Bürger von Kal­kar doch einige Fragen: Die Parksi­tuation ist nach der Neugestaltung eine Katastrophe. Viele Kalkarer fahren erst gar nicht mehr auf den Marktplatz. Die neue Einfahrt ist häufig halb oder ganz zugeparkt. Die Behindertenstellplätze sind oft von Nichtbehinderten besetzt. Sonntags geht bei schönen Wetter gar nichts mehr. Es ist das reinste Chaos und niemand kümmert sich darum!
 Die Poller werden ständig umgefahren. Sie sind ganz schlecht zu erkennen. Außerdem sind sie in vielen Bereichen zu weit auseinan­der, so dass jeder zwischen ihnen durchfährt.
Die Bäume des Markt­platzes wurden abgeholzt. Man hätte sie ja auch umpflanzen kön­nen. Die neuen Terrassen der Gas­tromeile haben den Charme eines Bahnhofvorplatzes. Die Gemüt­lichkeit und der individuelle Cha­rakter sind zerstört. Das Positive, es wurden mehr Plätze geschaffen.
Das Bürgerbegehren gegen die Marktbeleuchtung wurde unter den Tisch gekehrt. Über 2000 Un­terschrift zählen nicht. Die Argu­mente der Stadt: Die Frist sei nicht gewahrt. Außerdem sind ständig Fahrräder an den Marktleuchten gekettet.
 Die nächste Wahl kommt bestimmt. Ich dachte immer, dass der Bürgermeister und der Rat ge­wählte Volksvertreter sind. Aber mir scheint es so, als ob die Bürger einfach außen vorgelassen werden.
Bei dem Plan hat seinerzeit auch in der Rheinisch Post gestanden, dass ein Stellplatz für Fahrräder und Motorräder entstehen sollte. Leider kann ich ihn bis heute nicht finden.
 Ferner hat die Rheinische Post eine Online-Befragung gemacht, wie die Leser die Neugestaltung des Markt­platzes finden. Das Ergebnis: Neu­gestaltung des Marktplatzes gut 15 Prozent, Neugestaltung des Markt­platzes nicht gut 85 Prozent. Wird dies einfach ignoriert? Auch wenn diese Umfrage nicht repräsentativ ist, hat sie dennoch für mich noch genug Aussagekraft.
Das histori­sche Pflaster des Marktplatzes (was auch wunderschön ist) ist für Fuß­gänger die reinste Katastrophe. Äl­tere Leute fallen recht häufig hin. Aber Hauptsache der Marktplatz ist schön - für wen auch immer.

Johannes van der Linden, Kalkar