Norbert van de Sand
Kalkar, den 10. Mai 2011
- Mitglied im Rat der Stadt Kalkar -
Griether Str.
33 Tel.
02824-2732
47546 Kalkar-
Hönnepel @
vandesand@hoennepel.de
Norbert van de Sand, Griether Str. 33, 47546 Kalkar
Herrn
Peter Sakowski
- Vorsitzender Bau-Planung-, Verkehrsausschuss -
Uhlandstr. 45
47546 Kalkar
Antrag für die kommende Ausschusssitzung am 7. Juni 2011:
Marktplatz behindertenfreundlicher gestalten
Sehr geehrter Ausschussvorsitzender,
ich bitte Sie, folgenden Antrag in die Tagesordnung für die
kommende Ausschusssitzung aufzunehmen.
1. Sachverhalt
Am 1. Mai ist der neu gestaltete Marktplatz offiziell als „barrierefrei“ eingeweiht worden, obwohl das oberstes Ziel, den Marktplatz behindertenfreundlicher zu gestalten, bisher – auch nach Meinung der Behindertenverbände - nur sehr unbefriedigend erreicht worden ist. So wurde am Eröffnungstag, aber auch beim letzten Trödelmarkt, der neu angelegte Gehweg teilweise komplett mit Verkaufsständen zugestellt, so dass Gehbehinderte mit ihren Rollatoren oder Rollstühlen nur das holprige Kieselpflaster benutzen konnten. Aber auch an normalen Tagen kann man täglich beobachten, dass der Gehweg vor den Gastronomiebetrieben an keiner Stelle die propagierte 1,50m Breite aufweist und zudem von Gästen mit Stühlen zugestellt wird, da dieser Weg überhaupt nicht gekennzeichnet und somit nicht wahrnehmbar ist. Weil die Gastronomen zur Abgrenzung ihrer Terrasse die Pflanzkästen auf das Kieselpflaster gestellt haben, entsteht noch zusätzlich der Eindruck, dass die Gästeterrasse bis zum Kieselpflaster reicht und der Gehweg somit auch nicht frei gehalten werden braucht. Diese Problematik wurde schon in der letzten Ratssitzung angesprochen.
Aus Rücksicht auf unsere behinderten Mitbürger/innen besteht dringender Handlungsbedarf.
Eine erhebliche Verbesserung
tritt dann ein, wenn der Gehweg deutlich von der Terrasse abgegrenzt wird, indem
z.B. die Gastonomen Pflanzkästen/Trenngitter etc nicht auf das Kieselpflaster,
sondern auf die neue Terrasse im Abstand von 1,50 m zum Kieselpflaster stellen.
Die Anzahl der Sitzplätze wird dadurch zwar kleiner, ist aber immer noch größer
als vor dem Umbau des Marktes.
Oberstes Ziel für den kostenträchtigen Marktumbau war nicht, die
Terrassen zu vergrößern, sondern den Marktplatz behindertenfreundlicher zu
gestalten. Wer seinen Gästen mehr Platz anbieten will, darf ja nach dem
Plankonzept zusätzlich Tische auf dem Kieselpflaster aufstellen. Durch eine
Abtrennung des Fußweges durch Pflanzkästen von der Terrasse wirkt diese auch
gemütlicher, und die Gäste werden so weniger gestört.
Der Weg erfüllt dann nach der eindeutigen Abgrenzung zwar immer noch nicht die „Barrierefrei“-Kriterien wegen des zu hohen Quergefälles und der dort aufgestellten Stelen, aber zumindest können dann Behinderte den neuen Weg durchgehend nutzen und müssen nicht auf das holprige Kieselpflaster ausweichen. Der jetzige Zustand ist teilweise noch schlechter ist als vorher, als man noch das besser begehbare Kopfsteinpflaster nutzen konnte.
Ein Alternativ-Vorschlag bezüglich einer deutlichen Abgrenzung zur Freihaltung des neuen Weges wird gerne akzeptiert, wenn der jetzige Missstand dadurch beseitigt wird.
2. Kostendeckungsvorschlag: Es entstehen bei der Umsetzung des o.a. Vorschlags keine Kosten.
3. Beschlussvorschlag:
Die Verwaltung wird beauftragt, zusammen mit dem Planer ein Konzept zu erstellen
mit dem Ziel, dass der Gehweg besser gekennzeichnet und sichtbarer wird und
dadurch künftig durchgehend auf 1,50 m Breite für Behinderte dauerhaft frei
bleibt.
Das Konzept wird dem Fachausschuss zur Beschlussfassung vorgelegt. Die Behindertenverbände in Kalkar werden, wie von der Verwaltung in der Ratssitzung am 16.12.2010 zugesagt, zur Beratung mit einbezogen.
Mit freundlichen Grüßen
Anmerkung:
Über den Antrag hat der Bauausschuss am 7. Juni ausführlich diskutiert und einstimmig beschlossen, noch weitere Erfahrungen zu sammeln und diese auszuwerten. Nicht nur der oft zu schmale und zeitweilig zugestellte Gehweg ist ein großes Problem, sondern es fehlen z.B. auch Fahrradständer und Papierkörbe und auch die Anlage weitere Behindertenparkplätze ist eventuell notwendig. Die Gastronomiebetriebe und die Stadt sollen für das Freihalten des propagierten 1,50 m breiten Gehweges ab sofort sorgen. Die Marktstände sollen eventuell auf Vorschlag der FDP-Fraktion entlang des Gehweges aufgebaut werden.