Stellungnahme Guido de Werd:
(RP-Foto 11.
"Nur wenige Monate, nachdem Bürgermeister Fonck der Presse stolz den Abschluss der Restaurierung der Mauer vorgestellt hatte, wurde am 21. Juni 2012 auf Antrag der CDU-Fraktion im Bau- und Planungsausschuss der Stadt Kalkar die Verwaltung beauftragt, einen Architekten- und Investoren-Wettbewerb für eine teilweise Bebauung des Dominikaner Bongerts durchzuführen. An drei Stellen soll der Bongert teilweise bebaut werden.

 Kurioserweise soll dabei, trotz der Einschränkung durch die Denkmalpflege, dass bei allen künftigen Planungen die Mauer an der Grabenstraße respektiert werden solle, die neu restaurierte Mauer entlang der Grabenstraße abgebrochen und dreißig Meter östlich wieder aufgebaut werden. Anlässlich des neuen Flächennutzungsplans und des Architekten- und Investorenwettbewerbs entstand in der Kalkarer Bürgerschaft, der der große kulturelle Wert der Anlage bewusst geworden war, erhebliche Unruhe.
Daraufhin führte die CDU Ende August 2012 eine Informationsveranstaltung auf dem Klostergelände durch. Auch diese konnte die Sorgen von Teilen der Bürgerschaft nicht nehmen, und der Verein der Freunde Kalkars e.V. legte im August 2012 offiziell Einspruch gegen den neuen Flächen­nutzungsplan ein.

Wie sich die Zukunft des Dominikaner Bongerts entwickelt, hängt von den Beschlüssen des Kalkarer Stadtrates ab.
Es ist zu hoffen, dass der Rat sich für den kompletten Erhalt des Are­als - ohne jede weitere Bebauung — entscheidet. In einer historischen Stadt wie Kalkar, in der die Bürger des späten Mittelalters mit Gebäu­den, Kirchen und Klöstern ein einzigartiges städtebauliches Juwel ge­schaffen haben, ist es wünschenswert, dass neben den Denkmälern des bürgerlichen Engagements auch die letzten Spuren der großen Klos­tergeschichte dieser Stadt erhalten bleiben, auch um die Kostbarkeit der anderen Denkmäler besser zu verstehen."

Quelle: Guido de Werd: Der Dominikaner Bongert,
 erschienen 2013 in dem Ausstellungskatalog  Die Dominikaner in Kalkar , Seite 77

Anmerkung: Der Kalkarer Rat hat trotz zahlreicher Einsprüche mehrheitlich am 12. Dez. 2013 entschieden, dass eine Wohnbaufläche im Dominikaner Bongert (hinter der vor 10 Jahren restaurierten Mauer) ausgewiesen wird.