Dr. Barzel in Kalkar

Kernenergie unverzichtbar

Die Bundesrepublik müsse ein vitales Interesse an der friedlichen, wirtschaftli­chen und wissenschaftlichen Nutzung der Kernenergie haben. Dabei habe die Sicherheit im Vordergrund zu stehen, und wenn man von Wirtschaftswachstum spreche, müßte daß diesseits der ökologi­schen Grenzen bleiben, eine Forderung, die durch neue Techniken durchaus er­füllbar sei. Außerdem sei es notwendig, daß die Politiker das Gespräch mit den Bürgern führten, die sich mit der Energie­frage beschäftigten.

Das stellte Dr. Rainer Barzel gestern abend in der außerordentlich gut besuch­ten Abschlußveranstaltung der "Kalkarer Energiegespräche"" der CDU fest, und er verkniff sich als Politiker natürlich nicht die Bemerkung, daß er bisher noch nichts davon gehört habe, daß die für die Ener­giepolitik Verantwortlichen in Bonn und Düsseldorf oder die ihre Regierung tra­genden Parteien eine solche Veranstal­tungs- und Aufklärungsreihe vor Ort durchgeführt hätten.

Barzel setzte sich wirtschafts- und staatspolitisch mit dem Problem auseinander und forderte schon während der Rede die Kernkraftwerksgegner unter den Besuchern zu wütenden Zwischenrufen, das Gro der Gäste zu Beifall heraus.
Auch in der Diskussion ging es hoch her, so, als Josef Maas von der Gegnerschaft der Bevölkerungsmehrheit gegen den Schnellen Brüter sprach und CDU-Stadtverbandschef van Dornick ihm vorwarf, er überschätze die Zahl seiner Anhänger wie das Stimmergebnis in Hönnepel von 86 Prozent für die CDU zeigt.            pn.

 

 

                                                            RHEINISCHE POST  FREITAG, 12. Mai 1978

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