Hightech für Kalkars Feuerwehr - mit einem Jahr Verspätung

Kalkar-Appeldorn.   Das Gerätehaus in Appeldorn wird am Wochenende bezogen. Bis dahin war es ein holpriger Weg. Haus sollte schon vor einem Jahr übergeben werden.

Von der hinteren Tür des neuen Feuerwehrgerätehauses in Appeldorn, dem Alarmeingang, ist es nur ein Schritt bis zum roten Knopf an der Wand im Flur. Wird er gedrückt, geht das Licht im ganzen Gebäude an und die Tore der Fahrzeughalle öffnen sich automatisch. Im Brandfall verlieren die Kameraden so keine Sekunde auf dem Weg zum Einsatz.

Die rund 460 Quadratmeter große Feuerwehrstation auf dem fast 2500 Quadratmeter großen Grundstück an der Reeser Straße ist ausgestattet mit vielen technischen Details und baulichen Verbesserungen, an die sich die Einsatzkräfte im Probebetrieb in den nächsten Wochen gerne gewöhnen werden: Die Fahrzeughalle verfügt über zwei Stellplätze mit einer Abgasanlage sowie eine Stiefelwäsche, der Weg von dort in den Trockenraum ist kurz, die Feuerwehrschränke – 34 für die Herren und sieben für die Damen – strahlen in den Umkleiden im satten Rot und im hellen Schulungsraum finden knapp 50 Menschen Platz.

Gründlichkeit geht vor Schnelligkeit

„Es war ein langer, steiniger Weg bis hierhin“, sagt der Appeldorner Löschgruppenführer Roland Matenaer. Fast ein Jahr nach dem ersten geplanten Termin wurde das neue Feuerwehrgerätehaus übergeben. Heute und morgen können die Kameraden endlich einziehen. Die offizielle Einweihung ist für den 7. Juli geplant. „Uns war es aber lieber darauf zu warten, dass das Haus so wie geplant gebaut wird. Es ist ein sehr gelungenes Gebäude“, stellt Matenaer fest.

Das ist der allgemeine Tenor: Gründlichkeit geht vor Schnelligkeit. „Der Bau hat zwar länger gedauert, aber am Ende haben wir eine gute Qualität“, sagt Stadtoberbaurat Frank Sundermann. Er sei froh, dass das im Feuerwehrbau versierte Burbacher Büro „BauTec“ auf viele Details geachtet habe. Korrigieren, nachbessern, anpassen: Die Beseitigung der Baumängel verlängerte zwar die Wartezeit, erhöhte jedoch nicht die Gesamtkosten in Höhe von rund 1,35 Millionen Euro für die Stadt Kalkar, wie Sundermann betont. „Wir sind im Rahmen geblieben.“

Verständnis für die Verzögerung

Für eine kleine Verwaltung sei die Koordinierung eines solchen Projekts eine Herausforderung, sagt der Stadtoberbaurat. „Aber ich hatte nie Bedenken, dass das Objekt nicht fertig werden könnte.“ Versöhnliche Töne schlägt auch Roland Matenaer an: „Innerhalb der Löschgruppe hatte jeder Verständnis für die Verzögerung, weil wir über den Baufortschritt informiert waren.“

Er erhofft sich, dass das Feuerwehrgerätehaus einen „richtigen Schwung Motivation bei den Kameraden auslösen wird.“ Vielleicht, so Matenaer, könne die neue Heimat sogar für einen personellen Zuwachs bei der Appeldorner Wehr sorgen.