Von Werner Stalder
KALKAR-HÖNNEPEL
Viele Jahre hat
die Chronik der Volksschule Hönnepel im Verborgenen geschlummert. Endlich wurde
dieses wertvolle Zeitdokument jetzt einer breiten Öffentlichkeit zugänglich
gemacht. Norbert van de Sand, Lehrer und jetziger Bewohner der ehemaligen
Schulleiterdienstwohnung der Kath. Volksschule Hönnepel, fand den umfassenden
Einblick in das damalige Schulwesen besonders interessant.
„Bei
den älteren Mitmenschen werden beim Lesen sicher viele Erinnerungen an die
frühere Zeit wachgerufen, und die jüngeren Leser können sich ein besseres und
fundiertes Bild über die damalige Zeit machen", sagte van de Sand, Autor und
Herausgeber, bei der Vorstellung der Chronik von 1875 bis 1920 und von 1938 bis
1968 im „Ritter-Elbert-Zentrum" in Hönnepel. Mit dabei waren die früheren
Lehrpersonen, Ellen Mayer, (später Peters), die von 1960 bis zur Auflösung der Schule 1968 dort Dienst tat, und
Werner Völling, letzter Schulleiter, tätig von 1956 ebenfalls bis 1968
(Foto). Der
Inhalt der Chronik resultiert aus drei Schulchroniken, darunter eine der
ältesten Volks-schulchroniken im Kreis Kleve aus 1875, die aus der
Sütterlin-Schrift „übersetzt" werden musste. Die zweite Chronik behandelt den
Zeitraum von 1938 bis 1957, und
schließlich berichtet das dritte Buch über die Geschehnisse von 1958 bis 1968.
Bei der Vorstellung
lösten vor allem die alten Klassenfotos Begeisterung aus. Im ersten Teil wird
immer wieder der „Geburtstag unseres Königs und Kaisers" hervorgehoben. Auch
wird über eine Krankheit und den Tod durch „Halsbräune" berichtet.
Der Chronist
schreibt über die Ernte und das Hochwasser. Das 500-jährige Jubiläum der
Pfarrkirche zur hl. Regenfledis 1882, verbunden mit einem Ablass dun Papst Leo
XIII. und die Konsekration des Hochaltares finden große Beachtung. Interessant
ist die Abhandlung über die Jubelfeier zur 300-jährigen Zugehörigkeit Herzogtums Cleve
zur Krone Brandenburg-Preußen. Dafür fuhren die Kinder 1909 nach Cleve: „Ein
ergreifender Augenblick, als die unschuldigen Kinder bei lautem Jubel ihrem
Landesvater und ihrer Landesmutter, ihre Liebe und Anhänglichkeit von Angesicht
zu Angesicht darbrächten", heißt es in der Chronik, die das schulische,
kirchliche und dörfliche Leben auf 160 Seit dokumentiert.
Foto: Lehrerin Ellen Peters und der letzte Schulleiter der
Volksschule Hönnepel (bis 1968) Werner Völling mit Norbert van de Sand
(Herausgeber der Chronik)
Wegen der vergriffenen Auflage gibt es jetzt die > Schulchronik der Volksschule Hönnepel als PDF-Datei (160 Seiten), die auch fürs E-book genutzt werden kann.