LESERBRIEFE Rheinische
Post 5. Juli 2011 Kahler Markt
Barrierefreies Kalkar
Nachdem ja nun vielfach über dieses Thema
geschrieben wurde, kann man so langsam mal eine Zwischenbilanz ziehen:
Der Marktplatz sieht kahl und ganz und gar nicht einladend aus, die
Gastronomen sind die Sieger, die Behinderten haben nichts gewonnen, die
behindertengerechten Parkplätze wurden weit weg vom Rat- und
Verwaltungsgebäude und auch von der Haupteinkaufsstraße, der
Monrestraße, eingerichtet. Selbst die beiden in der Nähe der
Gerichtslinde befindlichen hatten keine „Überlebenschance".
Der 1,50
Meter breite barrierefreie Gehweg soll laut Kalkarer Bau- und
Planungsausschuss erst einmal für ein Jahr unter Beobachtung gestellt
werden!? Hat man Angst vor rückläufigen Umsätzen der Gastronomie und
damit geringere, auch der beschlossenen Steuererhöhung unterliegenden,
Gewerbesteuereinnahmen? Ach ja, die Gehbehinderten können ja ihre
Anliegen in die Wintermonate verschieben, denn laut Herrn Sakowski
können sie dann auf sechs Metern Breite (vielleicht sogar
nebeneinander) den Weg nutzen. Übrigens, was ist denn mit der
Barrierefreiheit im Winter? Ein Besuch der Cafes und Restaurants ist
mit den neuen, mehrstufigen Treppen wohl eher ein großes Problem.
Toll
ist auch die Idee, dass die Wochenmarkthändler ihre Stände entlang
dieser Meile aufbauen sollen. Lassen wir uns mal überraschen, in welche
Richtung die Verkaufstresen ausgerichtet werden und ob dann noch
ausreichend Platz für ein Durchkommen verbleibt.
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Aber was ist eigentlich mit der
vorgegaukelten Aussage unseres Bürgermeisters, alles würde aus dem
Konjunkturpaket II bezahlt werden und Kalkar müsste nichts dazu bezahlen. Denkste: die
Steuererhöhung wurde beschlossen und somit werden dann unnütze Dinge
wie die „bescheidenen" Poller und Lichtstelen auf dem Markt sowie die
versenkbaren Poller zwischen den Verwaltungsgebäuden (hier hätte ich
mir ebenfalls zwei behindertengerechte Parkplätze gewünscht) im
Nachhinein doch von den Bürgern bezahlt?
Ach ja, es gibt vielleicht noch
weitere Gründe für die Steuererhöhung. Einer ist mit Sicherheit die
Rodungs- und danach die Aufforstungsaktion am Wisseler See. Ohne Grund
und ohne Ratsbeschluss wurden dort riesige Flächen grundlos und für
teures Steuergeld abgeholzt und müssen jetzt für noch mehr Geld wieder
bepflanzt werden.
Wo schlummern wohl noch weitere, noch nicht
veröffentlichte (Un)Taten unserer Mandatsträger?
Ein Großteil der Kalkarer Ratsmitglieder hat scheinbar den Bezug zu den Bürgern
verloren, sie vertreten nur noch eigenen und nicht mehr die Interessen
der Wähler! Da ist auch das Blümchen an der Haustür kurz vor den Wahlen
keine Entschuldigung mehr. Leider haben aber bis dahin zu viele
Einwohner diese o.g. Vorgehensweisen vergessen und wählen das, was sie
schon immer gewählt haben. Wähler/Bürger aufwachen!
Günter Pageler
Kalkar |